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Denkmal Schroeder-Schulen in Kiel

13. Oktober 2020

Der BDA Schleswig-Holstein kämpft für den Erhalt des vollumfänglichen Denkmalschutzes für die Schroeder-Schulen in Kiel. Inspiriert von den Architekten Bruno Taut und Ernst May entwickelte Rudolph Schroeder in den 50er-Jahren sein Konzept für die Kieler Schulen. Gerade hochaktuell ist seine Idee der beidseitigen Belichtung und Querlüftung der Klassenräume mit Bezug zu den vorgelagerten Gärten – ein in der heutigen Situation nicht zu unterschätzender Vorteil. Der reformpädagogische Ansatz zeigt sich auch in den fast quadratischen Grundrissen der Klassenräume mit einer variablen Möblierung, um einen für den Einzelnen gleichwertigen und gemeinschaftlichen Unterricht zu ermöglichen. Die Größe der Räume entspricht noch immer den geltenden Vorgaben. Dabei gleicht keine Schule der anderen. Rudolph Schroeder hat nämlich wie sein Entwurfskonzept auch die Baukonstruktion seiner Schulen permanent optimiert und damit verändert.

Die Idee der Pavillonschulen wurde später auch von den weltweit renommierten Architekten Arne Jacobsen mit der Munkegaard-Schule bei Kopenhagen und von Hans Scharoun mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lünen aufgegriffen und umgesetzt. In diesem Kontext sind die Kieler Freiluftschulen ein baukulturelles Erbe von internationaler Bedeutung.

Der von der Kieler Ratsversammlung beschlossene Antrag von SPD, FDP und Grünen zielt darauf ab, den Denkmalschutz der Schulen insgesamt aufzuweichen und wenn möglich nur eine oder wenige Schroeder-Schulen als Erinnerungsort zu erhalten.

Kieler Nachrichten vom 6. Oktober 2020 hier