Max Giese, Jakob Giese – Interventionen auf dem Biolandhof Schürdt: Umbau Fruchtspeicher, Neubau Schweinestall, Erweiterung Hofladen

Interventionen bestehen aus drei aufeinander abgestimmten Eingriffen. Beim Umbau des Fruchtspeichers
wurde die Qualität im Inneren zum Anlass genommen, Büro und Mitarbeiterräume um die Halle herum
anzuordnen. Auf diese Weise konnte für die Nutzerinnen und Nutzer ein unerwarteter räumlicher Mehrwert geschaffen werden. Die neue Bürozentrale befindet sich über der alten Hofeinfahrt, so dass ähnlich einer Kommandobrücke ein Ausblick auf die gesamte Hofanlage entstanden ist.

Der Neubau des Außenklimastalls für Schweine nutzt die Chance auf eine unverkleidete Architektur. Der Ausdruck eines ungeschminkten Schutzbaus korrespondiert durch die Wirkung seiner Materialien, seiner Haptik und seiner Struktur mit dem Landschaftsbild: roh, rau, unbearbeitet. Jedes Bauteil der Konstruktion ist sichtbar und gibt so seine Funktion und seinen Nutzen lesbar wieder. Die Qualität jedes beteiligten Handwerks wird unmittelbar zugänglich.

Die Erweiterung des Hofladens versteht sich in Bezug auf die gesamte Gebäudekubatur als architektonische Reparatur. Das vorgefundene Pultdach wird zum Satteldach vollendet. Die Art und der Rhythmus der bestehenden Tragstruktur wurden aufgegriffen und weitergeführt. Die alte Außenecke des
Gebäudes rückt als Kreuzpfeiler ins Zentrum des Innenraumes. Um den Eindruck des Typus „Hofladen“ zu stärken, wurden die alten und neuen Wände einheitlich zusammengeführt; im Boden- und Deckenspiegel wurden hingegen die vorigen Entwicklungsphasen auf subtile Weise ablesbar belassen.

Max Giese, Jakob Giese
Max und Jakob Giese Architektur
Höhenweg 8
57627 Gehlert
www.maxundjakob.de
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